Ein Drittel der Patienten in meiner Praxis leiden unter chronischen Magen-Darm-Beschwerden. Zum größten Teil kommen sie mit der Diagnose „Reizdarmsyndrom“. Das bedeutet ohne Befund oder es ist psychosomatisch. Alle diese Personen sind multifaktoriell belastet was zu einer Entgleisung des sensiblen Verdauungstraktes führt. Häufig haben sie in der Vorgeschichte unter Infektionen gelitten und sind mit Antibiotika behandelt worden. Das Nervensystem ist bei diesen betroffenen Personen eine schwache Stelle. Außerdem gönnen sich diese Patienten zu wenig Ruhephasen und der äußere Stress nimmt überhand. Hier ist die Schmerzlokalisation ein sehr wichtiger Hinweis auf die Ursachen!

Oberbauchschmerzen

Es bedarf hier der Aufklärung welches Organ erkrankt ist, ob der Magen, die Bauchspeicheldrüse oder die Gallenblase betroffen ist.

1. Gastritis (Magenschleimhautentzündung) Dünndarmentzündung
Die möglichen Ursachen sind:

  • Alkoholkonsum
  • Rauchen
  • Medikamente Einnahme wie Acetylsalicysäure, Schmerzmittel, Zytostatika
  • Infektionen mit Staphylokokken oder Helicobacter pylori
  • Post operativer Stress
  • Stress

Typische Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, saures Aufstoßen, Schmerzen in der Oberbauchregion, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust.

2. Chronische Pankreatitis
90% der Patienten klagen über einen plötzlich einsetzenden heftigen Oberbauchschmerz der gürtelförmig ausstrahlt. Die Beschwerden treten nach dem Essen oder Alkoholgenuss auf. Gasbildung, Übelkeit sind fast immer mit dabei. Mit der Zeit verliert die Bauchspeicheldrüse nach und nach ihre enzymatische Produktion was eine Reduktion der Nahrungsaufnahmefähigkeit im Dünndarm (fehlende Spaltung der Nahrung) zur Folge hat und geht einher mit Gewichtsverlust. Typischer Blutbefund sind erhöhte Amylase- und Lipasewerte. Im Stuhl ist die Pankreas-Elastase vermindert.

3. Gallensteine
10-15% der Bevölkerung in Europa entwickeln Gallensteine. Sie bilden sich durch eine Veränderung der Gallenflüssigkeit. Es fehlt an Natrium-Bikarbonat was die Entstehung von Cholesterin-, Bilirubin-, und Kalziumsteinen verursacht. Frauen sind meistens davon betroffen. Hier gelten Übergewicht und Diabetes als Risikofaktoren. Aber nicht jede Person die Gallensteine hat, hat auch Beschwerden nur 10-20% entwickeln Beschwerden. Nach dem Genuss von Fett bekommen diese Patienten im rechten Oberbauch Schmerzen mit Ausstrahlung hin zur rechten Schulter bzw. Rücken.

Unterbauchschmerzen
Hier kann die Ursache für chronische Schmerzen in der Unterbauchregion liegen: Nahrungsmittelunverträglichkeit (Laktose, Fructose, Histamin), Parasitenbefall oder Overgrowth-Syndrom.

4. Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Laktose, Fructose, Histaminintoleranz
Viele Personen leiden unter diesen Unverträglichkeiten. Hier ist der Körper nicht fähig Milchzucker (Laktose), Fructose (Fruchtzucker) zu verwerten. Es fehlt ein Enzym entweder Laktase bei Laktoseintoleranz oder Glut-5 bei der Fructoseintoleranz. Bei der Histaminintoleranz ist der Histamingegenspieler die Diaminoxidase (DAO) oft vermindert, dadurch kommt es zu entzündlichen Prozessen im Magen-Darmtrakt mit Krampf und Schmerz.

5. Overgrowth-Syndrom
Hier handelt sich um eine Fehlbesiedelung des Dünndarms mit Bakterien des Dickdarms. Die Patienten leiden unter Schmerzen unterhalb des Nabels mit aufgetriebenem Bauch. Diese Fehlbesiedelung führt zu Allergien, Mundgeruch, Hautauschlägen, Durchfall und Infektanfälligkeit.

6. Porphyrie (Störung der Hämsynthese)
Porphyrie sind Stoffwechselerkrankungen die angeboren oder erworben (Bleibelastung) sein können. Diese Erkrankung betrifft die Porphyrine, dies sind Metalle oder chemische Verbindungen. Sie sind für die Farbe von Eiweißen im menschlichen Körper verantwortlich z. B. für die rote Farbe von Blutkörperchen und Muskeln. In der Leber werden über Zwischenstufen Porphyrine abgebaut und geben dann der Gallenflüssigkeit ihre grünliche Farbe. An diesem Auf-, Um- und Abbau sind verschiedene Enzyme vor allem im Knochenmark und in der Leber beteiligt. Sind eines oder mehrere davon nicht vorhanden oder funktionieren nicht richtig, ist dieser Prozess gestört.
Bei der Leber Porphyrie treten intermittierende Bauchschmerzen auf. Die Diagnose erfolgt über 24-Stunden Sammelurin.

7. Leaky-Gut-Syndrom
Bei dieser Erkrankung handelt es sich um einen Abbau der Darmschleimhaut. Die Schleimhaut ist porös geworden. Die Grenz-, und Selektionsfunktion des Darmes ist gestört. Infolgedessen kommt es zu entzündlichen Immunsystemreaktionen. Typisch ist das Auftreten von Darmkrämpfen, Gasbildung, Durchfall, Kopfschmerzen, Allergien, Hautentzündungen, Haarausfall, Muskelschmerzen, Müdigkeit, Leistungsschwäche, Infektanfälligkeit oder Autoimmunerkrankungen. Die Diagnose erfolgt über eine Blut- (Zonulin) und Stuhluntersuchung (Alpha Antitrypsin und IgA).

8. Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
Morbus Crohn ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des Magen-Darm-Trakts. Die Krankheit verläuft schubweise und kann vom Mund bis hin zum After jeden Abschnitt des Verdauungstraktes betreffen. Meistens treten die Entzündungen im Darmbereich auf. Alle Abschnitte der Darmwände sind von der Entzündung betroffen und mit der Zeit vernarbt und verdickt sich das Gewebe.
Colitis Ulcerosa ist auch eine chronisch entzündliche Erkrankung, aber in dem Fall ist nur der Dickdarm betroffen. Es verläuft ebenso in Schüben und meist sind junge Erwachsene zwischen 25-35 Jahren betroffen.

Therapie
Je nach Ursache, Konstitution und Belastung richtet sich die Therapie. Grundsätzlich ist es von großer Bedeutung zu erkennen wo die Schwachstellen im System sind.
Entgiftung, Ausleitung, neue Darmbesiedelung, Stressbewältigung, herstellen des hormonellen Gleichgewichtes, Aufbau der Darmbarriere. Geeignete Maßnahmen sind Mikronährstoffe-Therapie, Regenerative Mitochondrien Medizin, denn alle Organe und Systeme bestehen ja aus einzelnen Zellen und mit einer regulativen bioenergetischen Therapie mit Hilfe der me2.vie System Therapie früher System Therapie können wir den gesamten Verdauungstrakt wieder ins Lot bringen.

Yvonne Rosenfeldt-Watanabe