Wenn die Mitochondrien erkranken sind alle Organsysteme betroffen die vom Sauerstoffstoffwechsel (aeroben Stoffwechsel) abhängig sind. Das beinhaltet auch unser Nervensystem. Wenn die willkürliche Muskulatur „per se“ (allein) betroffen ist oder auch mit Beteiligung des zentralen Nervensystems, dann sprechen wir von einer mitochondrialen Myopathie.

Mitochondriopathiesymptome

Die Symptome können sehr unterschiedlich sein. Die Myopathie (Muskelerkrankung) kann das wichtigste Merkmal sein. Die Schwere der Erkrankung deckt alle Stufen ab, von leicht bis hin zum tödlichen Ausgang.


Mitochondriopathien Klassifikation

Sie können wie folgt aufgeteilt werden:

  • Isolierte Myopathie
  • Chronisch progressive externe Opthalmoplegie (CPEO) = Augenmuskellähmung oder Kearns-Sayre-Syndrom (KSS). Hiervon sind auch andere Gewebe betroffen wie Herz und Leber.
  • Enzephalopathie (Gehirnerkrankung) der Kindheit
  • Multisystemkrankheit mit Myopathie
  • Es ist besonders zu beachten, dass wie bei allen Stoffwechselerkrankungen, mitochondriale Myopathien immer gekoppelt sind an:
  • Erhöhten physiologischen (natürliche biologische Prozesse im Körper) Stress
  • Durchgemachte Erkrankung
  • Operationen
  • Narkosen

Alle diese Faktoren können zu einer Entgleisung des Mitochondrienstoffwechsels führen.

Ein kleiner Anteil der betroffenen Patienten kann auch psychiatrische Symptome aufweisen. Hier haben psychotrope Medikamente eher eine negative Wirkung auf die Mitochondrienfunktion. Valproinsäure, ein Medikament, das als Stimmungsaufheller verwendet wird, ist bei einer Mitochondriopathie kontraindiziert, weil es die mitochondriale Atmungskette hemmt!

Mitochondrien-Medizin-Therapie

Die Mitochondrien Medizin behandelt die Mitochondriopathie mit Hilfe von Mikronährstoffen bzw. Orthomolekular-Medizin. Folgende Mikronährstoffe haben sich bewährt bei Erwachsenen und Jugendlichen:

  • Coenzym Q10 (400 mg/tag)
  • Kreatin (10g/tag)
  • L-Carnitin (990mg/tag)
  • Atemketten-Cofaktoren: Succinat, Riboflavin, Thiamin und Coenzym Q10 beteiligen sich als Cofaktoren in den Elektronentransport-Kettenenzymen, besonders wichtig bei Mangelzustand
  • Vitamin B2 (Riboflavin) 1500mg/tag

Es ist empfehlenswert eine Messung der Mikronährstoffe im Vollblut zu machen. Die Substitution richtet sich nach dem Befund.

Yvonne Rosenfeldt-Watanabe